Heute habe ich einen Tipp für euch, wie ihr ohne großen Aufwand euer Kreativitätsloch schließen könnt oder einfach zusätzlich Spaß am rausgehen und fotografieren haben werdet. Macht euch diesen Tipp zu nutzen, denn ihr könnt ihn auf jeder Reise anwenden! Mir persönlich macht er selbst unheimlichen Spaß.
Letztes Wochenende kamen die Eltern meiner Freundin und meine Eltern zu Besuch zu uns in die Nähe von Darmstadt am Rande des Odenwalds. Das hat mittlerweile Tradition, dass wir uns entweder am Osterwochenende oder ersten Mai Wochenende alle hier treffen. Wie immer machen wir dann auch gemeinsam einige Ausflüge und erkunden die Umgebung. Das Lustige ist ja, dass es meistens Gäste bedarf, damit man sich mal selbst aufmacht um Ziele in der Umgebung anzuschauen – meistens macht man sowas selbst ja nur, wenn man selbst irgendwo hin reist. 🙂
Eine unserer Stationen war in Michelstadt. Michelstadt, das ist eine Perle mitten im Odenwald, eine kleine Stadt mit alten Fachwerkhäusern und einem berühmten Weihnachtsmarkt. Aber ist auch an Ostern schön – oder jeder anderen Jahreszeit. Ich war schon ein paar mal hier und habe die klassischen Touristenbilder vom Markplatzbrunnen oder dem historischen Rathaus schon mehrfach gemacht. Trotzdem musste meine Kamera natürlich wieder mit. Es sind ja nicht die klassischen Postkartenmotive die Spaß machen zu fotografieren, sondern die ausgefalleneren Blickwinkel. Es gibt mehrere Möglichkeiten seine Foto-Kreativität zu fördern. Eine davon möchte ich euch hier kurz vorstellen:
Ihr fotografiert ein bestimmtes “Etwas” als Serie
Ein klassisches Beispiel hierfür wäre z.B. (alte/besondere) Haustüren. Habt ihr nicht auch schon mal eine schöne historische oder vielleicht auch moderne, ausgefallene Gebäudetür gesehen und fotografiert? Bestimmt jeder Hobbyfotograf hat so ein Bild bei sich daheim auf der Festplatte liegen. Das Bild alleine mag ja ganz interessant sein (sonst hätte man es wahrscheinlich nicht aufgenommen) aber noch besser ist es, bei jedem Trip gezielt nach Türen Ausschau zu halten – und später nicht nur ein einzelnes Bild einer Tür zu haben, sondern eine Serie von Türen. Wenn ihr dann am Ende des Jahres ein Fotobuch basteln wollt oder einen schönen Blog-Eintrag machen möchtet…da kommt so eine Bilderserie sehr viel interessanter als “nur” ein einzelnes Bild. Da sind dann auch Türen interessant, die für sich alleine genommen vielleicht nur “ganz gut” aber nicht außergewöhnlich gut sind.
Der zweite große Vorteil dabei ist: Man hat auch dann etwas zu fotografieren, wenn man normalerweise nichts Inspirierendes vor sich hat. Das Wetter ist ungünstig, die Landschaft gibt gerade nichts her, die Hot-Spots sind langweilig und tausendfach fotografiert…aber ihr selbst schaut euch nach etwas ganz anderem um: Gibt es irgendwo eine Haustür die in eure Sammlung passt? Ja, hier kommt das gute, alte Jäger- und Sammler-Gen wieder zum Vorschein.
Haustüren sind etwas, was sich natürlich gerade bei Städtereisen besonders anbietet. Aber es muss ja nicht das Offensichtlichste sein. Hier eine Liste von Dingen die man gut
Dinge die “Spitz” sind (z.B. Kirchturmspitzen, Messer im Schaufenster, Spitzen von Zäunen und Gittern…)
Rostende Dinge
Wolkenbilder
Mitgebrachte Dinge (Kleine Figuren, Plüschtiere…)
Die Farbe “Rot”
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Manches davon ist sehr häufig zu finden anderes nur auf bestimmten Reisen, aber alles hat seinen Reiz. Mir persönlich hat es unheimlich geholfen, die Umgebung mit anderen Augen zu betrachten und kreativer zu fotografieren. Immer auf der Suche nach etwas, was sonst kaum einer fotografieren würde – und eben weil es am Ende eine Serie ergibt, sind sogar alltägliche Dinge für den Betrachter meistens sehr interessant.
Ich habe sogar schon mehrere Serien aus der obigen Liste ausprobiert. Momentan bin ich bei Spiegelbildern hängen geblieben. Es ist das, was mir am meisten gefällt.
Anbei ein paar Eindrücke aus der Spiegelwelt von Michelstadt: